Mischkulturen
Wer biologisch gärtnern möchte, kommt um eine Methode nicht herum: die Mischkultur.
Doch nicht alle Kräuter- und Gemüsesorten kann man beliebig miteinander in einem Beet kombinieren. So manches Pärchen entzieht sich Nährstoffe und Lebensraum.
Von Melanie Öhlenbach, dpa
Fulda/Berlin (dpa/tmn) - Paprika und Buschbohnen sind für Doris Kampas ein ideales Paar. Wenn sie die beiden nebeneinander pflanzt, kann sich die Bio-Gärtnerin in der Regel sicher sein:
Das wird was mit der Ernte.
"Buschbohnen gedeihen im Schatten der Paprika sehr gut und reichern wiederum mit Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden an - ein Nährstoff, der den stark zehrenden Paprika zugutekommt",
sagt sie.
Mischkultur heißt die Anbaumethode, die sich durch Kombination die positiven Eigenschaften von Kräutern und Gemüse zunutze macht. "Oft wird reihenweise gewechselt, gelegentlich auch innerhalb einer Reihe" erklärt Schwester Christa Weinrich,
Gartenbau-Ingenieurin und Ordensfrau in der Abtei Zur Heiligen Maria in Fulda.
"In manchen Gärten verzichtet man ganz auf die Einteilung von Beeten und zieht die Reihen einfach über die ganze Anbaufläche." Die Mischkultur steht im Gegensatz zur Monokultur mit nur einer Art auf einer Fläche.
Mischkultur basiert auf gärtnerischem Erfahrungswissen. "Wissenschaftliche Belege dafür, dass sie funktioniert,
gibt es bislang kaum", sagt Herbert Lohner, Referent für Naturschutz im BUND-Landesverband Berlin. Ursprungsort ist wohl der Bauerngarten.
"Mischkultur folgt dem Prinzip der Fruchtfolge - nur innerhalb eines Jahres. Bei der Ernte wurde gleich in jede Lücke etwas Neues gepflanzt, so dass
man die ganze Zeit über Gemüse im Garten hatte."
Aber Mischkultur bringt auch aus Sicht der Fachleute viele Vorteile mit sich. So schützen sich Pflanzen gegenseitig vor Schädlingen und Krankheiten oder fördern sich im Wachstum. Laut Weinrich wehrt beispielsweise der Geruch von Sellerie und Tomaten Kohlfeinde ab. Salat und Spinat schützen junge Kohlpflanzen und Radieschen vor Erdflöhen. Auch Möhren, Lauch und Zwiebeln sind eine gute Kombination: "Frühmöhren halten
die Lauchmotte fern, Zwiebeln und Lauch die Möhrenfliege ab", so Weinrich.
Auch der Boden kann von Mischkultur
profitieren. Schnellwachsende Pflanzen wie Spinat beschatten ihn und verhindern
schnelles Austrocknen. Nährstoffe werden optimal genutzt, vor allem durch
unterschiedliche Wurzeltiefen. "Würden immer nur Flachwurzler wie Gurken
und Radieschen angebaut, hätte man nach geraumer Zeit mit erheblichen
Nährstoffverlusten zu rechnen", sagt Weinrich. "Ein Teil, unter
Umständen sogar ein Drittel der Nährstoffe, wird durch Regen- und Gießwasser in
den Untergrund hinabgeführt."
Ganz ohne Düngung kommt aber auch die
Mischkultur nicht aus. "Wenn Pflanzen auf so dichtem Raum und ständig
hintereinander gepflanzt werden, brauchen sie auch genügend Nährstoffe - am
besten mit gutem Reifkompost, den man vor der Beetbestellung geben kann, und
mit Brennnesseljauche", rät die Gartenbau-Ingenieurin Weinreich.
Es sei ein klassischer Anfängerfehler,
zu dicht zu pflanzen, erklärt Lohner. Auch den Platzbedarf sollten Hobbygärtner
nicht unterschätzen. Dann wird die Konkurrenz der Pflanzen, unterirdisch um
Nährstoffe und Wasser und oberirdisch um Licht, zu stark.
Das gilt auch für Kulturen, die
nacheinander ins Beet gebracht werden. Ein Beispiel: Will man Blumenkohl und
Sellerie pflanzen, sollte man die Blumenkohlreihen nicht zu eng beieinander
ziehen, sagt Weinrich. "Sellerie braucht später mindestens 40 Zentimeter
Abstand." Die Lücken zu Beginn kann man mit Salat füllen. "Er ist
geerntet, wenn der Sellerie gepflanzt wird."
Mischkultur setzt auf das Miteinander.
Doch nicht alle Sorten vertragen sich gleichermaßen. So sollte man
Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Gurken nicht
nebeneinander setzen. Sie sind nicht nur Starkzehrer. Sondern sie sind auch
anfällig für die gleichen Schädlinge und Krankheiten. Lohner rät: Möglichst
weit auseinandersetzen. "Sonst stecken sie sich gegenseitig an - und dann
kann man die Tomatenernte schon im Juli vergessen."
Auch Salat und Petersilie passen laut
Kampas nicht zusammen. "Petersilie sondert einen Stoff ab, der die
Salatpflanzen vorzeitig zum Schießen, also zur Blütenbildung, bringt."
Liebstöckel und Wermut sollten sogar besser ganz alleine stehen. "Beide
Kräuter werden sehr groß und entziehen dem Boden große Mengen an Wasser und
Nährstoffen. Zudem scheiden sie Duftstoffe aus, die den Wuchs anderer Pflanzen
hemmen", sagt Kampas. Als sehr verträgliche Pflanzen gelten hingegen
Spinat und Karotten - zumindest solange sie nicht mit Verwandten aus derselben
Pflanzenfamilie zusammengesetzt werden.
Eine Idee für den Balkon
Mischkulturen kann man nicht nur im
Garten anlegen, sondern auch im Hochbeet oder mit Kübeln und Pflanzkisten auf
Balkon und Terrasse. Einfach die Töpfe mit Pflanzen, die sich gut miteinander
verstehen, direkt nebeneinander stellen, rät Kampas. Nur bei Blumenkästen gibt
es Einschränkungen: "Flache Blumenkistchen mit 10 bis 15 Zentimetern Tiefe
eignen sich nur für Flachwurzler. Eine Kombination mit Tiefwurzlern wie Tomaten
oder Karotten ist hier schwierig." Darüber hinaus empfiehlt sie, in den
ersten beiden Jahren Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf wie Auberginen und Kohl
zu setzen. Der Grund: "Frisch aufgesetzte Hochbeete oder Pflanzkübel
enthalten viele Nährstoffe." Danach können Mittelzehrer wie Karotten und
Kohlrabi und schließlich schwach zehrende Pflanzen wie Salat, Spinat oder
Kräuter folgen. Wer biologisch gärtnern möchte, kommt
um eine Methode nicht herum: die Mischkultur. Doch nicht alle Kräuter- und
Gemüsesorten kann man beliebig miteinander in einem Beet kombinieren. So
manches Pärchen entzieht sich Nährstoffe und Lebensraum.
Von Melanie Öhlenbach, dpa
Fulda/Berlin (dpa/tmn) - Paprika und
Buschbohnen sind für Doris Kampas ein ideales Paar. Wenn sie die beiden
nebeneinander pflanzt, kann sich die Bio-Gärtnerin in der Regel sicher sein:
Das wird was mit der Ernte.
"Buschbohnen gedeihen im Schatten
der Paprika sehr gut und reichern wiederum mit Knöllchenbakterien Stickstoff im
Boden an - ein Nährstoff, der den stark zehrenden Paprika zugutekommt",
sagt sie.
Mischkultur heißt die Anbaumethode, die
sich durch Kombination die positiven Eigenschaften von Kräutern und Gemüse
zunutze macht. "Oft wird reihenweise gewechselt, gelegentlich auch
innerhalb einer Reihe" erklärt Schwester Christa Weinrich,
Gartenbau-Ingenieurin und Ordensfrau in der Abtei Zur Heiligen Maria in Fulda.
"In manchen Gärten verzichtet man ganz auf die Einteilung von Beeten und
zieht die Reihen einfach über die ganze Anbaufläche." Die Mischkultur
steht im Gegensatz zur Monokultur mit nur einer Art auf einer Fläche.
Mischkultur basiert auf gärtnerischem
Erfahrungswissen. "Wissenschaftliche Belege dafür, dass sie funktioniert,
gibt es bislang kaum", sagt Herbert Lohner, Referent für Naturschutz im
BUND-Landesverband Berlin. Ursprungsort ist wohl der Bauerngarten.
"Mischkultur folgt dem Prinzip der Fruchtfolge - nur innerhalb eines
Jahres. Bei der Ernte wurde gleich in jede Lücke etwas Neues gepflanzt, so dass
man die ganze Zeit über Gemüse im Garten hatte."
Aber Mischkultur bringt auch aus Sicht
der Fachleute viele Vorteile mit sich. So schützen sich Pflanzen gegenseitig
vor Schädlingen und Krankheiten oder fördern sich im Wachstum. Laut Weinrich
wehrt beispielsweise der Geruch von Sellerie und Tomaten Kohlfeinde ab. Salat
und Spinat schützen junge Kohlpflanzen und Radieschen vor Erdflöhen. Auch
Möhren, Lauch und Zwiebeln sind eine gute Kombination: "Frühmöhren halten
die Lauchmotte fern, Zwiebeln und Lauch die Möhrenfliege ab", so Weinrich.
Auch der Boden kann von Mischkultur
profitieren. Schnellwachsende Pflanzen wie Spinat beschatten ihn und verhindern
schnelles Austrocknen. Nährstoffe werden optimal genutzt, vor allem durch
unterschiedliche Wurzeltiefen. "Würden immer nur Flachwurzler wie Gurken
und Radieschen angebaut, hätte man nach geraumer Zeit mit erheblichen
Nährstoffverlusten zu rechnen", sagt Weinrich. "Ein Teil, unter
Umständen sogar ein Drittel der Nährstoffe, wird durch Regen- und Gießwasser in
den Untergrund hinabgeführt."
Ganz ohne Düngung kommt aber auch die
Mischkultur nicht aus. "Wenn Pflanzen auf so dichtem Raum und ständig
hintereinander gepflanzt werden, brauchen sie auch genügend Nährstoffe - am
besten mit gutem Reifkompost, den man vor der Beetbestellung geben kann, und
mit Brennnesseljauche", rät die Gartenbau-Ingenieurin Weinreich.
Es sei ein klassischer Anfängerfehler,
zu dicht zu pflanzen, erklärt Lohner. Auch den Platzbedarf sollten Hobbygärtner
nicht unterschätzen. Dann wird die Konkurrenz der Pflanzen, unterirdisch um
Nährstoffe und Wasser und oberirdisch um Licht, zu stark.
Das gilt auch für Kulturen, die
nacheinander ins Beet gebracht werden. Ein Beispiel: Will man Blumenkohl und
Sellerie pflanzen, sollte man die Blumenkohlreihen nicht zu eng beieinander
ziehen, sagt Weinrich. "Sellerie braucht später mindestens 40 Zentimeter
Abstand." Die Lücken zu Beginn kann man mit Salat füllen. "Er ist
geerntet, wenn der Sellerie gepflanzt wird."
Mischkultur setzt auf das Miteinander.
Doch nicht alle Sorten vertragen sich gleichermaßen. So sollte man
Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Gurken nicht
nebeneinander setzen. Sie sind nicht nur Starkzehrer. Sondern sie sind auch
anfällig für die gleichen Schädlinge und Krankheiten. Lohner rät: Möglichst
weit auseinandersetzen. "Sonst stecken sie sich gegenseitig an - und dann
kann man die Tomatenernte schon im Juli vergessen."
Auch Salat und Petersilie passen laut
Kampas nicht zusammen. "Petersilie sondert einen Stoff ab, der die
Salatpflanzen vorzeitig zum Schießen, also zur Blütenbildung, bringt."
Liebstöckel und Wermut sollten sogar besser ganz alleine stehen. "Beide
Kräuter werden sehr groß und entziehen dem Boden große Mengen an Wasser und
Nährstoffen. Zudem scheiden sie Duftstoffe aus, die den Wuchs anderer Pflanzen
hemmen", sagt Kampas. Als sehr verträgliche Pflanzen gelten hingegen
Spinat und Karotten - zumindest solange sie nicht mit Verwandten aus derselben
Pflanzenfamilie zusammengesetzt werden.
Eine Idee für den Balkon
Mischkulturen kann man nicht nur im
Garten anlegen, sondern auch im Hochbeet oder mit Kübeln und Pflanzkisten auf
Balkon und Terrasse. Einfach die Töpfe mit Pflanzen, die sich gut miteinander
verstehen, direkt nebeneinander stellen, rät Kampas. Nur bei Blumenkästen gibt
es Einschränkungen: "Flache Blumenkistchen mit 10 bis 15 Zentimetern Tiefe
eignen sich nur für Flachwurzler. Eine Kombination mit Tiefwurzlern wie Tomaten
oder Karotten ist hier schwierig." Darüber hinaus empfiehlt sie, in den
ersten beiden Jahren Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf wie Auberginen und Kohl
zu setzen. Der Grund: "Frisch aufgesetzte Hochbeete oder Pflanzkübel
enthalten viele Nährstoffe." Danach können Mittelzehrer wie Karotten und
Kohlrabi und schließlich schwach zehrende Pflanzen wie Salat, Spinat oder
Kräuter folgen.
Wer
biologisch gärtnern möchte, kommt um eine Methode nicht herum: die Mischkultur.
Doch nicht alle Kräuter- und Gemüsesorten kann man beliebig miteinander in
einem Beet kombinieren. So manches Pärchen entzieht sich Nährstoffe und
Lebensraum.
Von Melanie Öhlenbach, dpa
Fulda/Berlin (dpa/tmn) - Paprika und
Buschbohnen sind für Doris Kampas ein ideales Paar. Wenn sie die beiden
nebeneinander pflanzt, kann sich die Bio-Gärtnerin in der Regel sicher sein:
Das wird was mit der Ernte.
"Buschbohnen gedeihen im Schatten
der Paprika sehr gut und reichern wiederum mit Knöllchenbakterien Stickstoff im
Boden an - ein Nährstoff, der den stark zehrenden Paprika zugutekommt",
sagt sie.
Mischkultur heißt die Anbaumethode, die
sich durch Kombination die positiven Eigenschaften von Kräutern und Gemüse
zunutze macht. "Oft wird reihenweise gewechselt, gelegentlich auch
innerhalb einer Reihe" erklärt Schwester Christa Weinrich,
Gartenbau-Ingenieurin und Ordensfrau in der Abtei Zur Heiligen Maria in Fulda.
"In manchen Gärten verzichtet man ganz auf die Einteilung von Beeten und
zieht die Reihen einfach über die ganze Anbaufläche." Die Mischkultur
steht im Gegensatz zur Monokultur mit nur einer Art auf einer Fläche.
Mischkultur basiert auf gärtnerischem
Erfahrungswissen. "Wissenschaftliche Belege dafür, dass sie funktioniert,
gibt es bislang kaum", sagt Herbert Lohner, Referent für Naturschutz im
BUND-Landesverband Berlin. Ursprungsort ist wohl der Bauerngarten.
"Mischkultur folgt dem Prinzip der Fruchtfolge - nur innerhalb eines
Jahres. Bei der Ernte wurde gleich in jede Lücke etwas Neues gepflanzt, so dass
man die ganze Zeit über Gemüse im Garten hatte."
Aber Mischkultur bringt auch aus Sicht
der Fachleute viele Vorteile mit sich. So schützen sich Pflanzen gegenseitig
vor Schädlingen und Krankheiten oder fördern sich im Wachstum. Laut Weinrich
wehrt beispielsweise der Geruch von Sellerie und Tomaten Kohlfeinde ab. Salat
und Spinat schützen junge Kohlpflanzen und Radieschen vor Erdflöhen. Auch
Möhren, Lauch und Zwiebeln sind eine gute Kombination: "Frühmöhren halten
die Lauchmotte fern, Zwiebeln und Lauch die Möhrenfliege ab", so Weinrich.
Auch der Boden kann von Mischkultur
profitieren. Schnellwachsende Pflanzen wie Spinat beschatten ihn und verhindern
schnelles Austrocknen. Nährstoffe werden optimal genutzt, vor allem durch
unterschiedliche Wurzeltiefen. "Würden immer nur Flachwurzler wie Gurken
und Radieschen angebaut, hätte man nach geraumer Zeit mit erheblichen
Nährstoffverlusten zu rechnen", sagt Weinrich. "Ein Teil, unter
Umständen sogar ein Drittel der Nährstoffe, wird durch Regen- und Gießwasser in
den Untergrund hinabgeführt."
Ganz ohne Düngung kommt aber auch die
Mischkultur nicht aus. "Wenn Pflanzen auf so dichtem Raum und ständig
hintereinander gepflanzt werden, brauchen sie auch genügend Nährstoffe - am
besten mit gutem Reifkompost, den man vor der Beetbestellung geben kann, und
mit Brennnesseljauche", rät die Gartenbau-Ingenieurin Weinreich.
Es sei ein klassischer Anfängerfehler,
zu dicht zu pflanzen, erklärt Lohner. Auch den Platzbedarf sollten Hobbygärtner
nicht unterschätzen. Dann wird die Konkurrenz der Pflanzen, unterirdisch um
Nährstoffe und Wasser und oberirdisch um Licht, zu stark.
Das gilt auch für Kulturen, die
nacheinander ins Beet gebracht werden. Ein Beispiel: Will man Blumenkohl und
Sellerie pflanzen, sollte man die Blumenkohlreihen nicht zu eng beieinander
ziehen, sagt Weinrich. "Sellerie braucht später mindestens 40 Zentimeter
Abstand." Die Lücken zu Beginn kann man mit Salat füllen. "Er ist
geerntet, wenn der Sellerie gepflanzt wird."
Mischkultur setzt auf das Miteinander.
Doch nicht alle Sorten vertragen sich gleichermaßen. So sollte man
Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Gurken nicht
nebeneinander setzen. Sie sind nicht nur Starkzehrer. Sondern sie sind auch
anfällig für die gleichen Schädlinge und Krankheiten. Lohner rät: Möglichst
weit auseinandersetzen. "Sonst stecken sie sich gegenseitig an - und dann
kann man die Tomatenernte schon im Juli vergessen."
Auch Salat und Petersilie passen laut
Kampas nicht zusammen. "Petersilie sondert einen Stoff ab, der die
Salatpflanzen vorzeitig zum Schießen, also zur Blütenbildung, bringt."
Liebstöckel und Wermut sollten sogar besser ganz alleine stehen. "Beide
Kräuter werden sehr groß und entziehen dem Boden große Mengen an Wasser und
Nährstoffen. Zudem scheiden sie Duftstoffe aus, die den Wuchs anderer Pflanzen
hemmen", sagt Kampas. Als sehr verträgliche Pflanzen gelten hingegen
Spinat und Karotten - zumindest solange sie nicht mit Verwandten aus derselben
Pflanzenfamilie zusammengesetzt werden.
Eine Idee für den Balkon
Mischkulturen kann man nicht nur im
Garten anlegen, sondern auch im Hochbeet oder mit Kübeln und Pflanzkisten auf
Balkon und Terrasse. Einfach die Töpfe mit Pflanzen, die sich gut miteinander
verstehen, direkt nebeneinander stellen, rät Kampas. Nur bei Blumenkästen gibt
es Einschränkungen: "Flache Blumenkistchen mit 10 bis 15 Zentimetern Tiefe
eignen sich nur für Flachwurzler. Eine Kombination mit Tiefwurzlern wie Tomaten
oder Karotten ist hier schwierig." Darüber hinaus empfiehlt sie, in den
ersten beiden Jahren Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf wie Auberginen und Kohl
zu setzen. Der Grund: "Frisch aufgesetzte Hochbeete oder Pflanzkübel
enthalten viele Nährstoffe." Danach können Mittelzehrer wie Karotten und
Kohlrabi und schließlich schwach zehrende Pflanzen wie Salat, Spinat oder
Kräuter folgen.
Wer
biologisch gärtnern möchte, kommt um eine Methode nicht herum: die Mischkultur.
Doch nicht alle Kräuter- und Gemüsesorten kann man beliebig miteinander in
einem Beet kombinieren. So manches Pärchen entzieht sich Nährstoffe und
Lebensraum.
Von Melanie Öhlenbach, dpa
Fulda/Berlin (dpa/tmn) - Paprika und
Buschbohnen sind für Doris Kampas ein ideales Paar. Wenn sie die beiden
nebeneinander pflanzt, kann sich die Bio-Gärtnerin in der Regel sicher sein:
Das wird was mit der Ernte.
"Buschbohnen gedeihen im Schatten
der Paprika sehr gut und reichern wiederum mit Knöllchenbakterien Stickstoff im
Boden an - ein Nährstoff, der den stark zehrenden Paprika zugutekommt",
sagt sie.
Mischkultur heißt die Anbaumethode, die
sich durch Kombination die positiven Eigenschaften von Kräutern und Gemüse
zunutze macht. "Oft wird reihenweise gewechselt, gelegentlich auch
innerhalb einer Reihe" erklärt Schwester Christa Weinrich,
Gartenbau-Ingenieurin und Ordensfrau in der Abtei Zur Heiligen Maria in Fulda.
"In manchen Gärten verzichtet man ganz auf die Einteilung von Beeten und
zieht die Reihen einfach über die ganze Anbaufläche." Die Mischkultur
steht im Gegensatz zur Monokultur mit nur einer Art auf einer Fläche.
Mischkultur basiert auf gärtnerischem
Erfahrungswissen. "Wissenschaftliche Belege dafür, dass sie funktioniert,
gibt es bislang kaum", sagt Herbert Lohner, Referent für Naturschutz im
BUND-Landesverband Berlin. Ursprungsort ist wohl der Bauerngarten.
"Mischkultur folgt dem Prinzip der Fruchtfolge - nur innerhalb eines
Jahres. Bei der Ernte wurde gleich in jede Lücke etwas Neues gepflanzt, so dass
man die ganze Zeit über Gemüse im Garten hatte."
Aber Mischkultur bringt auch aus Sicht
der Fachleute viele Vorteile mit sich. So schützen sich Pflanzen gegenseitig
vor Schädlingen und Krankheiten oder fördern sich im Wachstum. Laut Weinrich
wehrt beispielsweise der Geruch von Sellerie und Tomaten Kohlfeinde ab. Salat
und Spinat schützen junge Kohlpflanzen und Radieschen vor Erdflöhen. Auch
Möhren, Lauch und Zwiebeln sind eine gute Kombination: "Frühmöhren halten
die Lauchmotte fern, Zwiebeln und Lauch die Möhrenfliege ab", so Weinrich.
Auch der Boden kann von Mischkultur
profitieren. Schnellwachsende Pflanzen wie Spinat beschatten ihn und verhindern
schnelles Austrocknen. Nährstoffe werden optimal genutzt, vor allem durch
unterschiedliche Wurzeltiefen. "Würden immer nur Flachwurzler wie Gurken
und Radieschen angebaut, hätte man nach geraumer Zeit mit erheblichen
Nährstoffverlusten zu rechnen", sagt Weinrich. "Ein Teil, unter
Umständen sogar ein Drittel der Nährstoffe, wird durch Regen- und Gießwasser in
den Untergrund hinabgeführt."
Ganz ohne Düngung kommt aber auch die
Mischkultur nicht aus. "Wenn Pflanzen auf so dichtem Raum und ständig
hintereinander gepflanzt werden, brauchen sie auch genügend Nährstoffe - am
besten mit gutem Reifkompost, den man vor der Beetbestellung geben kann, und
mit Brennnesseljauche", rät die Gartenbau-Ingenieurin Weinreich.
Es sei ein klassischer Anfängerfehler,
zu dicht zu pflanzen, erklärt Lohner. Auch den Platzbedarf sollten Hobbygärtner
nicht unterschätzen. Dann wird die Konkurrenz der Pflanzen, unterirdisch um
Nährstoffe und Wasser und oberirdisch um Licht, zu stark.
Das gilt auch für Kulturen, die
nacheinander ins Beet gebracht werden. Ein Beispiel: Will man Blumenkohl und
Sellerie pflanzen, sollte man die Blumenkohlreihen nicht zu eng beieinander
ziehen, sagt Weinrich. "Sellerie braucht später mindestens 40 Zentimeter
Abstand." Die Lücken zu Beginn kann man mit Salat füllen. "Er ist
geerntet, wenn der Sellerie gepflanzt wird."
Mischkultur setzt auf das Miteinander.
Doch nicht alle Sorten vertragen sich gleichermaßen. So sollte man
Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Gurken nicht
nebeneinander setzen. Sie sind nicht nur Starkzehrer. Sondern sie sind auch
anfällig für die gleichen Schädlinge und Krankheiten. Lohner rät: Möglichst
weit auseinandersetzen. "Sonst stecken sie sich gegenseitig an - und dann
kann man die Tomatenernte schon im Juli vergessen."
Auch Salat und Petersilie passen laut
Kampas nicht zusammen. "Petersilie sondert einen Stoff ab, der die
Salatpflanzen vorzeitig zum Schießen, also zur Blütenbildung, bringt."
Liebstöckel und Wermut sollten sogar besser ganz alleine stehen. "Beide
Kräuter werden sehr groß und entziehen dem Boden große Mengen an Wasser und
Nährstoffen. Zudem scheiden sie Duftstoffe aus, die den Wuchs anderer Pflanzen
hemmen", sagt Kampas. Als sehr verträgliche Pflanzen gelten hingegen
Spinat und Karotten - zumindest solange sie nicht mit Verwandten aus derselben
Pflanzenfamilie zusammengesetzt werden.
Eine Idee für den Balkon
Mischkulturen kann man nicht nur im
Garten anlegen, sondern auch im Hochbeet oder mit Kübeln und Pflanzkisten auf
Balkon und Terrasse. Einfach die Töpfe mit Pflanzen, die sich gut miteinander
verstehen, direkt nebeneinander stellen, rät Kampas. Nur bei Blumenkästen gibt
es Einschränkungen: "Flache Blumenkistchen mit 10 bis 15 Zentimetern Tiefe
eignen sich nur für Flachwurzler. Eine Kombination mit Tiefwurzlern wie Tomaten
oder Karotten ist hier schwierig." Darüber hinaus empfiehlt sie, in den
ersten beiden Jahren Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf wie Auberginen und Kohl
zu setzen. Der Grund: "Frisch aufgesetzte Hochbeete oder Pflanzkübel
enthalten viele Nährstoffe." Danach können Mittelzehrer wie Karotten und
Kohlrabi und schließlich schwach zehrende Pflanzen wie Salat, Spinat oder
Kräuter folgen.
Wer
biologisch gärtnern möchte, kommt um eine Methode nicht herum: die Mischkultur.
Doch nicht alle Kräuter- und Gemüsesorten kann man beliebig miteinander in
einem Beet kombinieren. So manches Pärchen entzieht sich Nährstoffe und
Lebensraum.
Von Melanie Öhlenbach, dpa
Fulda/Berlin (dpa/tmn) - Paprika und
Buschbohnen sind für Doris Kampas ein ideales Paar. Wenn sie die beiden
nebeneinander pflanzt, kann sich die Bio-Gärtnerin in der Regel sicher sein:
Das wi
|